Steuerliche Vorteile beim Immobilieninvestment
Beim Immobilieninvestment denken viele an Mieteinnahmen, Finanzierung und Lage, doch ein oft unterschätzter Hebel für deine Rendite liegt im Steuerrecht.
Wer als Vermieter steuerlich klug plant, kann seine laufenden Kosten spürbar senken und seine Kapitalanlage deutlich effizienter gestalten.
In diesem Beitrag erfährst du, wie du Werbungskosten gezielt nutzt, welche Posten sich steuerlich absetzen lassen und wie du mit dem Lohnsteuerermäßigungsantrag schon unterjährig von deinen Steuervorteilen profitierst.
So sinkt deine Steuerlast.
Sobald du eine Immobilie zur Vermietung erwirbst, kannst du zahlreiche laufende Ausgaben als Werbungskosten geltend machen. Diese reduzieren direkt dein zu versteuerndes Einkommen und damit auch deine Steuerzahlung.
Wichtige abzugsfähige Kosten sind unter anderem:
Zinszahlungen:
Der Zinsanteil deiner monatlichen Darlehensrate ist komplett absetzbar, oft die größte Position.
Abschreibung (AfA):
Für Bestands- oder Neubauten kannst du jährlich 2–3 % des Gebäudewerts abschreiben.
Bei Altbauten kann ein Gutachten höhere Sätze ermöglichen.
Verwaltungs- und Beratungskosten:
Hausverwaltung, Steuerberatung oder externe Dienstleister sind steuerlich relevant.
Erhaltungsaufwand:
Reparaturen und kleinere Modernisierungen wirken sich sofort steuermindernd aus.
Nicht umlagefähige Nebenkosten:
Etwa Versicherungen oder Verwaltungskosten, die du als Vermieter selbst trägst.
Fahrtkosten:
Fahrten zur Immobilie etwa zur Besichtigung, Übergabe oder Instandhaltung kannst du aktuell mit 30 Cent pro Kilometer abrechnen.
Versicherungen:
Alle immobilienbezogenen Policen wie Gebäude-, Haftpflicht- oder Mietausfallversicherung sind voll absetzbar.
Tipp:
Auch kleinere Ausgaben wie Portokosten, Grundbuchauszüge oder Fahrtkosten zu Terminen (am besten mit einem Fahrtenbuch dem Finanzamt nachweisen) summieren sich, Belege sammeln lohnt sich.
Lohnsteuerermäßigungsantrag:
Ein oft übersehener Vorteil für Angestellte mit Vermietungseinkünften ist der Lohnsteuerermäßigungsantrag. Statt auf die Steuererstattung im Folgejahr zu warten, kannst du deine monatliche Steuerbelastung sofort senken (sobald die Kaufpreis Zahlung an den Verkäufer erfolgt ist) und bekommst mehr Nettogehalt.
So funktioniert’s:
Du schätzt deine zu erwartenden Werbungskosten (z. B. Zinsen, Fahrten, Verwaltung) und gibst sie beim Finanzamt an.
Das Finanzamt berücksichtigt diese bei der Berechnung deiner Lohnsteuer.
Dein Arbeitgeber führt entsprechend weniger Lohnsteuer ab, dein Nettogehalt steigt direkt.
Beispielrechnung:
- Werbungskosten: 9.000 € jährlich
- Steuersatz: 35 %
- Steuerersparnis: ca. 3.150 € pro Jahr
- Monatlicher Vorteil: rund 260 € mehr Nettogehalt
Gerade zu Beginn einer Finanzierung kann dieser monatliche Spielraum entscheidend sein, etwa für Rücklagen, Modernisierungen oder neue Investments.
Der Antrag kann formlos oder über das ELSTER-Portal gestellt werden, wichtig: jährlich erneuern!
Fazit:
Steuern sind kein Hindernis, sondern ein Renditehebel
Viele Immobilieninvestoren verschenken unnötig Geld, weil sie steuerliche Möglichkeiten nicht vollständig ausschöpfen. Dabei lässt sich durch systematisches Vorgehen viel herausholen:
Nutze alle zulässigen Werbungskosten, um deine Steuerlast zu senken.
Denke unterjährig: Nicht erst mit der Steuererklärung planen, sondern direkt über den Lohnsteuerermäßigungsantrag profitieren.
Verbessere deine Liquidität, ohne zusätzliche Einnahmen, allein durch smarte steuerliche Planung.